Landammannfeier in Sarnen vom 30. Juni 2018
30. Juni 2018
Das Leben ist wie ein Velo. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren
Festrede Volksapéro Wahl zum Landammann
Liebe Mitlandleute
Dass ich heute als Landammann vor euch stehen darf, ist eine grosse Ehre und ich danke allen Leuten und meiner Partei der CVP, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ich sehe heute viele Gesichter, denen ich viel zu verdanken habe und ohne die ich nie soweit gekommen wäre. Ich hätte vor sechs Jahren, als ich als Kantonsrat in die Politik gekommen bin, nie gedacht, dass ich am 30. Juni 2018 als gewählter Landammann vor Ihnen stehen werde.
Noch mehr freut es mich, dass sie so zahlreich erschienen sind und diesen wunderbaren Tag mit mir zusammen feiern. Dieser Dank geht auch speziell an die Gemeinde Sarnen, die das wunderbare Volksapéro organisiert hat. Herzlichen Dank.
Ein weiterer Dank für die musikalische Begleitung des Einzugs geht an die Musikgesellschaft Sonnenberg Schwendi und an die Jugendband Metro Monkeys die uns hier am Apéro musikalisch unterhalten wird.
Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben als Landammann. Wir sind in einer Zeit von Veränderungen – sei es im politischen Umfeld oder bei der personellen Besetzung der Regierung – und es stehen wichtige und wegweisende Projekte an. Mit euch allen, habe ich aber für meine Aufgaben als Landammann die beste Unterstützung die ich mir wünschen kann.
Das kommende Amtsjahr steht für mich drum unter dem Motto „zäme vorwärts“. Wie ihr alle wisst, bin ich viel mit dem Velo unterwegs. Ich habe mir schon einige Male überlegt, welches das wichtigste Teil vom Velo ist.
Es braucht natürlich alle Teile damit ein Velo funktioniert, aber jedes Teil hat seine spezielle Funktion. Viele sagen es ist das Lenkrad. Ich werde mich als Landammann natürlich ständig um das Steuern und den richtigen Weg kümmern dürfen. Für andere ist die Bremse am wichtigsten. Ich will in meinem Landammannjahr jedoch nicht bremsen sondern vorwärts kommen, und für den Vorwärtsantriebe braucht es die Velokette, welche die Kraft aus den Beinen auf die Räder und auf die Strasse überträgt.
Und wie bei einer Velokette kommen wir im Kanton nur vorwärts, wenn alle Einzelteile zusammenarbeiten und miteinander verbunden sind.
Wie bei einem Verein in dem jedes Mitglied seinen Beitrag leisten muss, hat bei der Kette jedes Glied seine Verantwortung und Aufgabe. Und wenn ein Kettenglied schwächelt, muss man das unterstützen und stärken. Sonst reisst die ganze Kette und man bleibt stehen.
Und sie wissen alle, dass es viel aufwändiger ist eine gerissene Kette zu reparieren, als eine laufende Kette gut zu pflegen, damit sie nicht rostet und es gar nicht soweit kommt, dass sie reisst.
Als Landammann ist es für mich von höchster Wichtigkeit, dass die Kette in Obwalden gut läuft. Jeder soll seinen Beitrag leisten um gute Lösungen zu finden.
Trotz den bestehenden Heruasforderungen haben wir das Privileg in einem wunderschönen Kanton zu leben. Die Mischung aus Bergen, Seen und ausgewogenen Landschaften kombiniert mit florierenden Wirtschaftsgebieten und Dörfern macht unsere Region so besonders attraktiv und lebenswert.
Oder wie Dani Wallimann im Lied von Siidhang sagt: „s’isch usinnig scheen bi yys z’Obwald“
Die Vielfalt, die Schönheit und die Kleinräumigkeit sind unsere Stärken. In einem kleinen Kanton kennt jeder die anderen Kettenglieder und man kann sich nicht verstecken. Und gerade dann ist das gute Zusammenspiel umso wichtiger. Bei uns fällt es stärker ins Gewicht, wenn jemand ausfällt oder sich aus der Verantwortung zieht.
Das betrifft auch die Rolle des Staats. Der Kantonsrat, der Regierungsrat und die Kantonsverwaltung können nicht alles selbst organisieren. Es braucht die Gemeinden, die Korporationen, die Vereine, die Firmen, die Familien und jeden Einzelnen.
Wir alle sind Teil der Kette Obwalden. Und nur zusammen kommen wir vorwärts. Oder wie es Albert Einstein gesagt hat:
„Das Leben ist wie ein Velo. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“